Angst - Was ist das eigentlich?

Angst - Was ist das eigentlich?

Unruhe? Verstimmtheit? Schwindel?

Angst ist ein Gefühl, das schon seit Urzeiten in uns Menschen verankert ist. Sie ist ein natürlicher Schutzmechanismus, der uns hilft, Gefahren zu erkennen und unseren Körper in bedrohlichen Situationen in Alarmbereitschaft zu setzen, damit er schnell reagieren kann. Ist die gefährliche Situation vorbei, verschwindet die Angst normalerweise wieder. Dauern Angstgefühle und Sorgen jedoch länger an und werden sie zum ständigen Begleiter, können Angstzustände dahinterstecken. Diese sind für Betroffene meist seelisch und körperlich sehr belastend.

Etwa 15 % der Bevölkerung leiden im Laufe ihres Lebens unter Angstzuständen. Von den Senioren in Deutschland sind circa 1,8 Millionen betroffen.

Das Wesentliche zusammengefasst

Angst als natürlicher Schutzmechanismus: Angst ist ein evolutionär verankerter Schutzmechanismus, der dazu dient, Gefahren zu erkennen und den Körper in bedrohlichen Situationen in Alarmbereitschaft zu versetzen

Prävalenz von Angstzuständen: Etwa 15% der Bevölkerung erleben im Laufe ihres Lebens Angstzustände

Symptome von Angstzuständen: Angstzustände äußern sich durch unkontrollierbare Angst in alltäglichen Situationen. Symptome können unter anderem ständige Sorgen und kreisende Gedanken sein

Langwieriger Leidensweg: Betroffene erkennen oft erst spät, dass ihre Symptome auf Angstzustände zurückzuführen sind

Auslöser für Angstzustände: Verschiedene Faktoren können Angstzustände auslösen, darunter beispielsweise hoher Stress im Alltag oder belastende Lebensereignisse wie Todesfälle

Wie äußern sich Angstzustände?

Wenn sich Angstgefühle verselbständigen und in ungefährlichen Situationen auftreten, spricht man von Angstzuständen. Für Betroffene ist die Angst dann kaum noch kontrollierbar.

Angstzustände können sich unterschiedlich äußern:

  • ständige Sorgen über mögliche Gefahren und Unglücksfälle
  • kreisende Gedanken
  • ein Gefühl der Überforderung

Betroffene sind oftmals unruhig, gereizt oder fühlen sich antriebslos. Häufig beschreiben sie ein beklemmendes Gefühl, das ihnen die Kontrolle über ihren Körper nimmt oder ihnen gar den Boden unter den Füßen wegzuziehen scheint. Damit nicht genug: Menschen, die unter Angstzuständen leiden, haben auch körperliche Beschwerden. Viele klagen über Schwindel, eine häufige Begleiterscheinung. Aber auch Schweißausbrüche oder Schlafstörungen können den Alltag und die Lebensqualität stark einschränken.

Häufig ist der Leidensweg lang. Dass hinter diesen Symptomen Angstzustände stecken können, realisieren die meisten erst sehr spät. Bei plötzlich und akut auftretenden Angstattacken sollte ein Arzt konsultiert werden.

Was sind häufige Auslöser für Angstzustände?

Jeder Mensch empfindet Angst anders. Die Auslöser für Angstzustände können ebenfalls unterschiedlich sein. Es gibt einige Risikofaktoren, die bei der Entstehung von Angstzuständen eine Rolle spielen können – meist liegen ihnen ganz alltägliche Belastungen zugrunde.

Stress im Alltag: Verpflichtungen, Aufgaben und Erwartungen hat jeder – sei es im Beruf oder im familiären Umfeld. Ein dauerhaft hoher Stresspegel oder ständige Belastungen können allerdings zu Angstzuständen führen, wenn keine Phasen der Entspannung folgen. Dies äußert sich beispielsweise in ängstlicher Angespanntheit oder der Angst, jede neue Aufgabe nicht bewältigen zu können.
Belastende Lebensereignisse: Negative Lebensereignisse, wie ein Todesfall in der Familie oder im Freundeskreis, die Trennung vom Partner oder eine schwere Krankheit können anhaltende Ängste hervorrufen. Betroffene können sich meist nur schwer von den negativen Erlebnissen lösen. Sie haben Angst vor neuen Schicksalsschlägen und leben in ständiger Sorge. 

Gesellschaftliche Faktoren: Beunruhigende Nachrichten in den Medien, finanzielle Sorgen oder der Druck, in einer schnelllebigen Gesellschaft mitzuhalten, können zu großer Unruhe und wachsenden Zukunftsängsten führen – vor allem im Alter. Viele Senioren beschäftigen sich mit Sorgen wie Einsamkeit, dem Ausscheiden aus dem Berufsleben, Krankheit oder drohender Hilfsbedürftigkeit. Daraus kann sich eine belastende Sorgenspirale entwickeln.

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